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Biographie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hörlbach | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1906 Eitel Friedrich August Heinrich Klein wird in Hörlbach, einem Dorf nahe Ellingen, bei Weißenburg, südlich von Nürnberg gebor- en. In der Dorfschule ist der Vater Lehrer. Alle Klassen werden in einem Raum unter- richtet. Die Mutter gibt Handarbeitsunterricht. Eitel Klein hat eine dreiJahre ältere Schwester, Eva Mar- garethe. Die Familie lebt gern in Hörlbach. Dem bäuerlichen Leben wird Eitel Klein sein Leben lang stark verbunden bleiben. |
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Mit Schwester Eva Margarethe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Familie vor dem Schulhaus Hörlbach | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1922 Der Vater wird nach Nürnberg versetzt. Die Familie zieht in die Wurf- beinstraße. Am schlechtesten verkraftet die Mutter den Umzug. Sie entwickelt eine Depression. Eitel Klein beendet die Realschule, dabei handelt er mit dem Direktor eine schlechtere Bewertung in Mathematik für eine bessere in Französisch aus, um das letzte Jahr nicht wieder- holen zu müssen. |
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Abschlußklasse der Realschule 1922 (2. Reihe in der Mitte) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1924 Eitel Klein wird an der Staatsschule für angewand- te Kunst in Nürnberg aufgenom- men und besucht die graphische Klasse bei den Profes- soren Rudolf Schiestl und Max Körner. |
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An der Kunstge- werbeschule |
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Ferien in Unterwössen 1928 als assimilierter Bayer |
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1929 Eitel Klein erwägt in Berlin oder München Malerei zu studieren. Pro- |
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Eitel Klein ist in Nürnberg schon bekannter, wird zur jährlich stattfindenden „Winterausstellung Nürn- berger Kunst“ in der Noris- halle eingeladen, macht den zweiten Preis bei der Ausschreibung zu einem Gefallenendenkmal für Nürnberg. Die Stadt kauft das Bild „Verblühende Sonnenblumen“, das wenige Jahre später beschlagnahmt wird und verschwunden bleibt. |
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Studentenausweis | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Casparklasse. (Klein mit Zeitungspapierhut links hinten) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1931 Die Einstellung zur Kunst beginnt sich zu ändern. Stilrichtungen und Künstler werden diffamiert. Kleins Professor Karl Caspar wird zu- nehmend angefeindet. 1933 Eitel Klein beendet sein Kunststudium. Er kehrt nach Nürnberg zurück und beginnt in einer politischen Atmosphäre, die seinen Stil ausmerzen will, und in der es immer schwieriger wird, sein Leben mit Kunst zu er- wirtschaften, als Freischaffender Künstler zu arbeiten. 1934 kauft er zusammen mit seinen Eltern eine Doppelhaushälfte in einer Neubau- siedlung im Wald nördlich von Nürnberg. Haus und Garten stellen eine wesentliche Verbesserung zur Etagenwohnung in der Wurfbeinstraße dar. Klein zieht es ganz hinaus aufs Land, nach Hetzles, einem Dorf am Südrand der fränkischen Schweiz. Er arbeitet hartnäckig an bäuerlichen Szenen, obwohl ihm die Nazis mit ihrem Propagandakitsch die Thematik beinahe vergällen. 1934 Das 1929 von der Stadt Nürnberg gekaufte Bild „Verblühte Sonnen- blumen“ wird von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Als nächstes wäre Eitel Klein als „entartet“ eingestuft und ein Ausstellungsverbot verhängt worden. Der Kollege und Akademieprofessor Fritz Griebel verhindert dies, indem er sich für Klein beim Leiter der Kunstakademie in Nürnberg Hermann Gradl und bei Emil Stahl, dem „Kunstgauführer“ in Nürnberg, einsetzt. Klein will keinen anderen Beruf erlernen. Er laviert sich durch, nimmt sich zurück, ohne sich stilistisch und programmatisch einzulassen, macht bei Ausstellungen mit, zu denen er unverdächtige Landschaften einschickt. 1937 Zusammen mit Erich Kohout erledigt er seinen ersten großen Auftrag, ein Fresko auf der Fassade des Rathauses von Hersbruck. Er setzt an den Rand der heroisierenden Stadtgeschichte, die im Giebelbild mit dem Hakenkreuz als Sonne gipfelt, zwei nackte, füllige gauguinsche Badende und eines seiner Liebespaare, eng aneinander geschmiegt auf dem Boden kauernd, als wollten sie sich vor dem kommenden Grauen schützen. |
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In Kriegszeiten vor seinem Wandbild für eine Soldatenunterkunft | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1939 Im Nationalsozialismus geduldet, gilt Eitel Klein nicht als „entartet“, er nimmt an der Ausstellung „Die Schaffenden aus dem Kreis der Staats- schule für angewandte Kunst“ in Nürnberg teil, wird positiv kritisiert, und die Stadt kauft ein Bild an: „Leibl-Zimmer“. Er reist mit Schwester und Schwager nach Jugoslawien, zeichnet und aquarelliert in Sarajewo, Mostar und Dubrovnik. 1940 Eitel Klein wird eingezogen, muß zunächst nach Frankreich, später nach Rußland. Trotz des Krieges zeichnet und aquarelliert er, wann immer es möglich ist und schickt die Arbeiten nach Hause. Sein Vater schickt zu Ausstellungen ein. Klein war mit fünf Bildern in der Ausstellung „150 Jahre Nürnberger Kunst“ vertreten. |
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Heimaturlaub 1942. Mit Schwester, Mutter, einer Freundin der Familie und dem Vater. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1944 Eitel Klein kommt in Rumänien in russische Gefangenschaft. Er über- lebt die Zeit dank seiner Kunst. Im rumänischen Lager leistet man sich eine „antifaschistische Kulturgruppe“ zur Unterhaltung der Gefangenen mit Theateraufführungen. Es gibt ein 60 Mann starkes Orchester. |
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Klein leitet eine Werkstatt, zeit- weise mit zehn Kollegen, in der sie auch leben. Hier werden künstlerische Aufträge erledigt, Propaganda- illustrationen, die Lebensläufe von Lenin und Stalin, der Fünf- jahresplan, Trans- parente für poli- tische Veran- staltungen, aber auch die Theater- kulissen werden gemalt. |
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In Gefangenschaft. Vor einer seiner Theaterkulissen |
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1950 Nach fünfeinhalb Jahren wird er aus der Gefangen- schaft entlassen. |
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Zurück aus der Gefangenschaft 1951. Wandbild an der Gaststätte Tirolerhöhe |
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1951 Mitgliedschaft in der 1947 gegründeten Künstlergruppe „Der Kreis“. 1952 Eitel Klein heiratet Barbara Sauer, Damenschneiderin und Kostüm- bildnerin, die Tochter seines Freundes und Studienkollegen an der Gewerbeschule Josef Sauer, Grafiker und Zeichner für den „Simplicis- simus“. Barbara Sauer bringt ihren sechsjährigen Sohn Michael mit in die Ehe, den Klein nicht adoptiert. Das Atelierhaus im Garten wird gebaut. Im Atelier faßt er neu Tritt. Es entsteht eine große Menge starkfarbiger Stilleben mit schwarzlinear gezeichneten Formen. |
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Heirat mit Barbara Klein, geborene Sauer 1952 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1953 Er tritt in die „Neue Münchner Künstlergenossenschaft“ ein. Seit 1951 verdient er den Lebensunterhalt mit Wandbildern in großem Umfang: An städtischen Wohnungen, Stiften, Schulen, dem Finanzamt, Schau- spielhaus, Postamt, Krankenhaus, der Universität in den Techniken Sgraffito, Mosaik, Glasfenster, Wandmalerei, Keramik und Gobelin. Er arbeitet häufig für die evangelische Kirche. Obwohl ihn diese Arbeiten viel von seiner Kraft und Zeit für die eigene bildnerische Arbeit kosten, ist er der Ansicht, ein Wandbild sei eine adäquate Aufgabe für einen Künstler. Er sieht sich damit nicht auf der Seite der Angewandten. Es beginnt die Zeit der Reisen. Nach Ibiza zur Schwester, die dort lebt. Nach Italien, Südfrankreich. |
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Arbeit am Karton für das Wasserwerk in Siegburg 1958 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1955 Geburt der Tochter Susanne. |
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In Kaltern mit Tochter Susanne 1962 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seit 1960 Reisen, auch mit den Kindern alljährlich nach Südtirol, an den Chiem- see. Zum Skilaufen nach Österreich, im Herbst ins Mainfränkische. In den Sommerferien nach Wien und Kärnten, an die französische Atlan- tikküste und nach Paris, in den Schwarzwald, ins Salzburger Land, nach Holland, zu den Kathedralen Nordfrankreichs, immer wieder nach Ibiza. Klein ist ein langsam und genießerisch Reisender, stets aus- gerüstet mit Skizzenbüchern und Aquarellkasten. Nach Hause zurück- gekehrt malt er seine Landschaftsbilder nach den Skizzen. In den späten sechziger Jahren gibt es zunehmend weniger Aufträge zur Kunst im öffentlichen Raum. 1970 Eitel Klein beginnt fast aus dem Stand mit einem neuen Arbeitsfeld, der Zeichnung. Er nimmt jedes Blatt, anfangs gern und ausdrücklich minderwertiges Papier, das setze ihn nicht unter Druck. Die Rück- seiten von Bauplänen, einer eigenen verworfenen Skizze oder von Kalenderblättern. Täglich entstehen viele Zeichnungen planlos, assoziativ, tagebuchartig, meist mit einem Datum versehen. Darauf sind ausschließlich Menschen dargestellt. Gruppen, Alltagsszenen, Begegnungen, Erinnerungen, Szenen wie aus dem Theater oder der Mythologie formieren sich, seinen Angaben nach zunächst eher aus bildraumtechnischen Gründen. Aber die Figuren stehen auch in menschlichen Beziehungen zueinander. Es geschieht nicht viel auf diesen Blättern, selten reicht es bis zum Erzählerischen. Bis zu seinem Tod, zwanzig Jahre später, entsteht ein dem malerischen an Qualität gleichgewichtiges Werk aus Tausenden von Zeichnungen. |
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Im Atelier 1970 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seit 1970 Einzelausstellungen in Altdorf, Weißenburg, Roth, Erlangen, Nürnberg, Marburg. |
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Eitel und Barbara Klein. Ausstellung auf Schloß Grünsberg 1976 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1976 Anschaffung einer Druckerpresse. Eitel Klein beginnt mit Radierungen. Sie haben einen anderen Charakter als die Zeichnungen. Sie sind sehr ausgearbeitet, ihnen fehlt deren Leichtigkeit. |
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Ausstellung Schloß Grünsberg 1976 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seit 1977 Reisen in die Normandie, nach Paris, Südtirol, an den Chiemsee 1980 1990 Trotz seines hohen Alters arbeitet Eitel Klein täglich. 1984 erhält er den Kulturpreis des Bezirks Mittelfranken. Reisen an den Chiemsee und in die Provence. Eitel Klein stirbt 1990 im Alter von 84 Jahren. |
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Ausstellung im Palais Stutterheim Erlangen 1988 |
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